09 – Barranco Esquinzo

Fuerteventura

Ein besonderes Hauptmerkmal der Landschaft von Fuerteventura sind die Barrancos, tief eingeschnittene Schluchten, die die Landschaft durchfurchen. Sie entstanden in einem Millionen Jahre andauernden, ungeheuren Kampf gegen die Lavamassen, die hartnäckig darauf bestanden, die erosionsbedingt entstandenen Einschnitte wieder auffüllen zu wollen. Schließlich siegte die Erosion. Die heutige Landschaft ist das Resultat ihres zersetzenden und sich ständig wiederholenden Werkes. Im Zentrum der Insel nimmt das Spiel der Kräfte seinen Lauf. Wir treffen hier auf kleine Trockenflussbetten, die sich auf dem Wege zur Küste sammeln und zu mächtigen Schluchtausläufen werden. Im weiteren Verlauf werden sie immer enger und steiler, wodurch sich geradförmige Bergrücken bilden. Im Mündungsbereich weisen die Barrancos dann wieder flachere Konturen auf. Diese Barrancos haben auf Fuerteventura das Leben gestaltet, da durch sie das begehrte Wasser fließt, welches die Quellen speist. Die Bachbetten sind mit Tamarisken- und Palmenhainen bewachsen. In der Trockenzeit sind diese Schluchtausläufe wunderbare Wanderwege durch die vielleicht einzigen grünen Adern der Insel. Das wohl spektakulärste Barranco auf der Insel ist das Ziel unserer heutigen Wanderung – das Barranco Esquinzo; nicht zu verwechseln mit dem Barranco Esquinzo bei Morro Jable im Süden der Insel.
Zeit 03:40 Std.
Strecke 10,8 km
Aufstieg 160 m
Abstieg 160 m
Kondition 3
Technik 3
Erlebnis 5
Landschaft 4
Schwierigkeit Rot
Parkmöglichkeiten Parkmöglichkeiten vorhanden

Charakter

Das Schwierigste an dieser Wanderung ist die holprige Anfahrt mit dem Pkw und dabei noch den richtigen Weg zum Startpunkt zu finden. Die folgende Wanderung ist dagegen sehr einfach. Art des Weges: 100 % sandiges Barranco mit wenigen felsigen Abschnitten. Weitere Ausrüstungsempfehlungen: Proviant und genügend zu trinken. Einkehrmöglichkeit: keine auf der Wanderung. Beste Wanderzeit: ganzjährig. Achtung!! Vorsicht ist geboten: Wenn es im Landesinneren Niederschläge gibt, kann es im Barranco Esquinzo zu einer Flutwelle kommen.

Start

Busanbindung: mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht erreichbar. Mit dem Pkw fährt man 17 km von Puerto del Rosario auf der FV-10 nach Tindaya. Im Ort fahren wir an der Kirche vorbei und biegen gleich danach halb rechts in die Straße, bei der links von uns liegenden Bar. Nach 350 m biegen wir rechts ab und bei der nächsten Weggabelung gleich wieder links. Nach 1,1 km erreichen wir eine Kreuzung, an der wir rechts und anschließend gleich wieder links fahren. Auf dieser Piste bleiben wir noch weitere 2 km, bis wir das Barranco Esquinzo erreicht haben und unser Auto im Gelände parken. Geokoordinaten Parkplatz: 28.617099 -13.989028.

Wegpunkt 1

Am (01) Start und Ziel (113 m) steigen wir in das Barranco ein und beginnen unsere Wanderung in westliche Richtung. Durch eine lang gezogene Rechtskurve folgen wird dem Verlauf des Trockenflussbettes.

Wegpunkt 2

Schon bald erreichen wir einen uralten (02) Wasserförderturm (102 m) aus Holz.

Wegpunkt 3

Auch treffen wir auf eine (03) Wasserquelle (98 m), die je nach Jahreszeit und gefallenen Niederschlägen Wasser an die Oberfläche befördert. Auf den rechts und links von uns aufsteigenden Bergrücken befinden sich Terrassenfelder aus vergangenen Zeiten. Außerdem sehen wir Trockensteinmauern und Ruinen. Wir passieren ein Haus, das erhöht auf der rechten Seite liegt, und queren eine Schotterpiste, die durch das Barranco führt.

Wegpunkt 4

Vorbei führt der Weg an den Ruinen der rechts oberhalb von uns liegenden Casas de Taca, bis wir plötzlich über einem (04) Wasserfall (49 m) stehen. Diesen müssen wir weiträumig auf seiner linken Seite umlaufen, um dann den spektakulärsten Teil der Wanderung zu erreichen. Kurz vor dem Mündungsbereich führt die Wanderung durch einen engen und bis zu 90 m steil aufragenden Canyon – die Miniaturausführung des größten Canyons der Welt, dem Grand Canyon.

Wegpunkt 5

Wir erreichen den viel besuchten (05) Playa Esquinzo (21 m). Der 150 m lange und bis zu 50 m breite feine Sandstrand (bei Ebbe) beeindruckt durch mächtige Dünen am nördlichen Ende. Infrastruktur sucht man an diesem Strandabschnitt vergebens. Nach einer ausgiebigen Pause mit Sonnenbad gehen wir auf dem gleichen Weg zum Ausgangspunkt zurück.