52 – Dolomiten–Höhenweg 2 –Variante 2.2 zur Etappe 7

Dolomiten

Mit 3.152 m ist der Piz Boè der höchste Berg in der Sellagruppe, er gilt als leichtester Dreitausender der Dolomiten. Ist das Wetter also vielversprechend, so ist diese hier beschriebene Variante eigentlich schon fast ein Muss. Am Gipfel kommt aber ein ambivalentes Gefühl auf, denn auf dem Gipfelplateau befindet sich das kleine Rifugio Capanna Piz Fassa, ein sehr unschöner Telefonreflektor. Hinzu kommen bei schönem Wetter Unmengen von Turnschuhtouristen. Na ja, im Kontrast dazu steht ein unvergleichliches Panorama über die Welt der Dolomiten (beginnend im Süden, gegen den Uhrzeiger): Marmolata, Civetta, Monte Pelmo, Monte Averau, 5 (eigentlich sind es ja nur noch 4) Torri, Tofane-Spitzen, Conturines-Spitze, Piz Lavarella, Heiligkreuzkofelgruppe mit Neuner, Kreuzkofel und Zehner. Im Nordwesten sehen wir den Plattkofel und Langkofel und im Westen erhebt sich der Kesselkogel im Rosengarten.
Zeit 02:45 Std.
Strecke 5 km
Aufstieg 270 m
Abstieg 900 m
Kondition 3
Technik 3
Erlebnis 5
Landschaft 5
Schwierigkeit Rot
Parkmöglichkeiten -

Charakter

Der Piz Boè gilt als leichtester Dreitausender der Dolomiten. Trotzdem ist alpine Erfahrung (Trittsicherheit und Schwindelfreiheit) auf dem kurzen Klettersteig gefordert, für den man kein Klettersteigset benötigt. Nach Schneefällen kann der Aufstieg von der Boèhütte sehr eisig sein. Grödel oder leichte Steigeisen erhöhen die Sicherheit im Aufstieg. Art des Weges: 100 % Pfad. Zusatzausrüstung: nach Schneefällen leichte Steigeisen oder Grödel. Einkehr: km 0,9 Rifugio Capanna Piz Fassa und km 2,7 Rifugio Forcella Pordoi. Beste Wanderzeit: Ende Juni bis Anfang Oktober. Varianten: (1) Bei bereits, oder zu erwartenden schlechten Wetter, geht man die Hauptroute wie in Tour 36 beschrieben. (2) Vom Rifugio Forcella Pordoi erreicht man nach 600 Entfernungsmeter und 90 Höhenmetern bergauf die Bergstation der Sass-Pordoi-Seilbahn und kann mit dieser zum Pordoipass herunter fahren. So spart man ca. 615 m Höhenmeter im Abstieg.

Start

Startpunkt: Die Boèhütte ist nur zu Fuß erreichbar und befindet sich am Ende der Tour 35. Endpunkt/Abbruch/Einstieg: Das Pordoijoch ist mit dem Pkw, mit dem Bus und zu Fuß erreichbar und befindet sich am Anfang der Tour 37.

Wegpunkt 1

Die alte und neue 01 Boèhütte (2.871 m) lassen wir in südöstlicher Richtung hinter uns und gehen bei der folgenden Weggabelung nicht halb rechts zu der großen Steinpyramide – die man in der Ferne sieht –, sondern halb links und folgen dem ausgezeichneten Wanderweg 638 zum Piz Boè.

Wegpunkt 2

Nach steilem Anstieg gabelt sich der Weg vor einer kleinen Rinne. Hier gehen wir scharf rechts auf einem schmalen Felsband, das mit einem 02 Drahtseil (2.992 m) gesichert ist. In einem Halbkreis wird so ein Fels umlaufen, um dann auf dem nachfolgenden Schotterfeld weiter steil aufzusteigen.

Wegpunkt 3

Wir erreichen den Gipfelgrat und folgen diesem halb rechts bis zum Gipfel des 03 Piz Boès (3.152 m). An schönen Wochenendtagen ist das Menschengewimmel um das Rifugio Capanna Piz Fassa und den Gipfel schon erschreckend! Geht man hinter dem Gipfelkreuz einige Meter weiter bis zum Hubschrauberlandeplatz, dann genießt man eine wunderschöne Aussicht auf die Marmolata, stellt aber auch mit Erschrecken fest, dass sich von der Sass-Pordoi-Seilbahn eine Menschenschlange Richtung Gipfel quält.

Wegpunkt 4

Diese Menschenschlange markiert sehr beeindruckend unsere weitere Route. So erfolgt der steile Abstieg über den Südwestgrat des Piz Boès. Wir erreichen das flache Hochplateau mit riesigen Steinhaufen und schlussendlich mündet der Pfad in den Wanderweg 626 (siehe Tour 36). Der weitere Abstieg ist identisch mit der Tour 36 und auch dort detailliert beschrieben. Direkt oberhalb der Pordoischarte erreichen wir das 04 Rifugio Forcella Pordoi (2.848 m).

Wegpunkt 5

Es folgt der Abstieg bis zum 05 Pordoijoch (2.239 m).