02 – Burggraben, Bastionen und Stadttore der Ritterstadt Rhodos

Rhodos

Nachdem die Ritter sich Rhodos angenommen hatten, vervollständigten sie im Jahr 1306 die bereits bestehenden byzantinischen Befestigungen. Ein sehr wichtiger Baustein ihrer Verteidigungsstrategie war der Burggraben, ein der Burg vorgelagertes Annäherungshindernis, um zu verhindern, dass die Angreifer unmittelbar an die Tore oder Mauern der Burg gelangen konnten. Seither ist die 4 km lange Stadtmauer mit bis zu 12 m dicken Mauern, rund 20 m hoch, unverändert geblieben. Was liegt da näher, als einen Orientierungsgang durch den bis zur 50 m breiten Burggraben der Ritterstadt Rhodos zu machen – ein sehr lohnendes Abenteuer. Es geht dabei durch Tunnel und über Brücken. Auf diesem Wege lassen sich am besten die 8 Verteidigungsabschnitte (französische Mauer, deutsche Mauer, Mauer der Ritter aus der Auvergne, Mauer der Krone Aragon mit der spanischen Bastion, englische Mauer, Mauer der Ritter der Provence und Mauer der Italiener sowie um die Hafenanlage die Mauern von Kastilien) des Bollwerks des Johanniterordens erkunden.
Zeit 02:45 Std.
Strecke 5,5 km
Aufstieg m
Abstieg m
Kondition 1
Technik 1
Erlebnis 4
Landschaft 4
Schwierigkeit Blau
Parkmöglichkeiten Parkmöglichkeiten vorhanden

Charakter

Einfacher Spaziergang auf guten Wegen. Art des Weges: Spazierwege und gepflasterte Wege. Ausrüstungsempfehlung: keine. Einkehr: große Anzahl von Tavernen im Stadtkern. Beste Jahreszeit für diese Tour: ganzjährig. Tipp: Lässt sich einfach mit der Wanderung 1 kombinieren.

Start

Buslinie: Alle wichtigen Buslinien verbinden die Inselorte mit Rhodos Stadt. Pkw-Anfahrt: Einen Parkplatz zu finden, ist die schwierigste Aufgabe bei dieser Tour. Aber man findet einen kostenlosen Parkplatz am Westufer der kleinen Bucht am Fährhafen. Dazu folgt man der Ausschilderung zum Hafen auf der EO95. Sobald wir 2 rotbraune Türme in ca. 150 m Entfernung sehen, biegen wir rechts auf einen Schotterparkplatz ab. Geokoordinaten: 36.443083 28.233133.

Wegpunkt 1

Wir gehen in südliche Richtung auf der Anfahrtsstraße zurück, zunächst entlang der Mauer zur historischen Altstadt, bis wir auf einzeln stehende Palmen treffen, dort gehen wir direkt im Festungsgraben weiter. Zur weiteren verbesserten Verteidigung wurden aus der Altstadt herausragende, kleine Festungsinseln errichtet. Die erste, die wir passieren, ist die (01) Carettobastion (3 m) – wie der Name schon andeutet, der Turm der Italiener.

Wegpunkt 2

Nur kurz später treffen wir auf ein Freilichttheater und danach auf die Johannesbastion. Direkt hinter dieser befindet sich ein schmaler Tunnel, der in die Altstadt führt. Dort angekommen, gehen wir 100 m links, um dann wieder links das (02) Koskinou-Tor (21 m) zur Neustadt zu erreichen. Es bietet sich ein imposanter Blick entlang des Burggrabens. Wir gehen wieder zurück durch den Tunnel und rechts unter dem Koskinou-Tor hindurch. Nach weiteren 150 m quert ein weiterer Tunnel in einen zweiten Burggraben.

Wegpunkt 3

Der Reihenfolge nach passieren wir nun: den Marienturm am südwestlichen Stadtrand, den Turm von Spanien und am westlichen Rand der Altstadt die deutsche Mauer mit dem Georgsturm und der Georgsbastion. Gut 70 m vor der nächsten Brücke gehen wir rechts über Holztreppen, dann durch einen Tunnel in einen kleinen Gartenbereich und schließlich bis zu einer Straße hinauf. Wir folgen dieser links bis zum (03) Amboisetor (19 m). In unmittelbarer Nähe zum Großmeisterpalast ist es das eindrucksvollste der sieben mittelalterlichen Stadttore. Es wurde nach dem 41. Großmeister des Johanniterordens, Emery d’Amboise, benannt. Auch hier gehen wir zunächst auf dem gleichen Weg bis in den Burggraben zurück, um dann unter dem Amboisetor hindurchzugehen. Unterhalb der steil aufragenden Mauern des Großmeisterpalasts umrunden wir nun den nördlichsten Bereich der Altstadt.

Wegpunkt 4

Angekommen am Mandrakihafen, gehen wir rechts entlang der Asphaltstraße. Überquert man die Straße nach links, so erreicht man das (04) Paulustor (4 m). Wir gehen aber durch das Pili Eleftherias (Tor der Freiheit) in die innere Altstadt. Dieses Tor wurde 1924 von den Italienern errichtet, die sich als Befreier von der türkischen Herrschaft verstanden. Der dahinter liegende Platz Platia Simis beherbergt die Ruinen des Tempels der Aphrodite aus dem 3. Jahrhundert vor Christi. Auf der Küstenstraße gehen wir nun weiter Richtung Süden.

Wegpunkt 5

Wir erreichen das imposante (05) Marientor zum Hafen (1 m). Es besteht aus 2 mächtigen Rundtürmen, wurde 1487 vom Großmeister Pierre de' Aubusson verstärkt und erwies sich bereits 2 Jahre später bei einem Angriff der Osmanen als wehrhaft. Weiter führt uns der Weg bis zum nordöstlichen Rand der Altstadt mit dem St.-Katharina-Tor (Pili Agias Ekaternis), auch das Tor des Meeres (Thalassini Pili) oder Hafentor (Pili Limaniou) genannt. Wir erreichen den Fährhafen und schon kurz später unseren Parkplatz.