39 – Handa Island
Nordschottland
Handa Island ist eine Insel im Nordwesten von Schottland – ein magischer Ort, an dem sich bis zu 200.000 Seevögel niederlassen, um zu brüten. Durch das Naturschutzgebiet führt der Rundweg vorbei an zahlreichen Vogelbrutkolonien, spektakulären Küstenabschnitten und einem mächtigen Brandungspfeiler. Ein sehr beliebter Ausflug für die ganze Familie und ein Weg der Langsamkeit, um all die Eindrücke der Vogelwelt aufzunehmen.
Zeit | 03:17 Std. |
Strecke | 6,6 km |
Aufstieg | 112 m |
Abstieg | 112 m |
Kondition | 1 |
Technik | 1 |
Erlebnis | 5 |
Landschaft | 4 |
Schwierigkeit | Blau |
Parkmöglichkeiten | Parkmöglichkeiten vorhanden |
Charakter
Einfacher Spaziergang. Art des Weges: 100 % angelegter Pfad. Zusatzausrüstung: ein Fernglas, um den richtigen Weitblick in die Vogelwelt zu gewährleisten. Einkehr: Auf der Wanderung Keine. Empfehlenswert ist das Restaurant Shorehouse (http://www.shorehousetarbet.co.uk) am Bootsanleger. Beste Wanderzeit: Mai, Juni und Juli, wenn man die Papageientaucher beobachten möchte.
Start
Pkw-Anfahrt: Um nach Handa Island zu gelangen, muss man den kleinen Hafen von Tarbert ansteuern, das im obersten nordwestlichen Schottland liegt, abseits der A894 und ca. 75 km nördlich von Ullapool. Geokoordinaten Hafen: 58.389531 -5.143339. Fähre: Die Fähre ist von Montag bis Samstag bzw. von April bis Anfang September in Betrieb. Dabei hat man von 9:30 bis ca. 14:00 die Möglichkeit, auf die Insel zu gelangen, 16:30 ist die letzte Rückfahrt. Eine Voranmeldung ist nicht notwendig. Weitere Informationen gibt es auf der Webseite http://www.handa-ferry.com/index.html oder unter der Telefonnummer +447780967800. Busanbindung: keine.
Wegpunkt 1
Am 01 Bootsanleger & Besucherunterstand (11 m) wird der Besucher in Empfang genommen und in dem kleinen Informationszentrum über die Verhaltensregeln, den Weg und die Vogelwelt informiert. Von dort aus führt der Weg vorbei an Ruinen einer alten Siedlung. Bis 1847 lebten auf der Insel acht Familien, ca. 60 Menschen. Ihre Ernährung bestritten die Inselbewohner hauptsächlich mit dem Fischen, der Vogeljagd und dem Anbau von Hafer und Kartoffeln. Die Kartoffelfäule und die darauffolgende Hungersnot zwangen die Bewohner dazu, die Insel zu verlassen.
Wegpunkt 2
Auf dem folgenden Wegstück kann man während der Brutzeit die Groß-Raubmöwe, auch Skua genannt, beobachten. Auf Handa Island befindet sich die südlichste Population, sie ist gut zu erkennen an ihrem graubraunen Gefieder mit rostroten Strichen. Der Schnabel und die Füße sind fast schwarz. Wir erreichen die 02 Puffin Bay (85 m) und blicken tief herunter auf das Meer. Ein gigantisches Spektakel tut sich auf, Unmengen von Seevögeln schwirren durch die Luft, machen einen ohrenbetäubenden Lärm und haben mit ihren Exkrementen die Felsen weiß gefärbt.
Wegpunkt 3
Nach weiteren 400 m erreichen wir den Brandungsfelsen 03 The Great Stack of Handa (95 m), der aus rosa torridonischem Sandstein besteht. Dieses Sedimentgestein wurde aus Sandschichten gebildet, die so fest zusammengepresst wurden, dass das Gestein extrem hart wurde und damit ein ausgezeichneter Baustoff ist. Während der langen Erdgeschichte wurde dieser Sandstein nie verwandelt, immer noch kommen diese Schichten in ganz Schottland zum Vorschein. Das ist umso merkwürdiger, wenn man bedenkt, dass der Felsen etwa 800 Millionen Jahre alt ist und der Evolution der Tiere und Pflanzen zeitlich voranging.
Wegpunkt 4
04 Poll Ghlup (104 m) ist der Name einer spektakulären kollabierten Meereshöhle. Da der Pfad an dieser Stelle stark abrutschgefährdet ist, finden gerade Baumaßnahmen statt (Mai 2018), um diese Stelle zu umgehen. Die höchste Stelle der Wanderung lädt ein zur Beobachtung des Atlantiks, wobei man mit etwas Glück Delfine und Schweinswale erspähen kann.
Wegpunkt 5
Auf Höhe der sogenannten 05 Boulder Bay (9 m) kann man mit 100-prozentiger Sicherheit Austernfischer beobachten. Man erkennt sie an ihrem unverwechselbaren langen, orangeroten, seitlich etwas abgeflachten Schnabel und an dem schwarz-weißen Körpergefieder. Hier sind auch regelmäßig Seehunde anzutreffen, die ihre Nasen aus dem Wasser halten, während sie sich ausruhen, oder im Wasser schwimmen. Hier ist auch der beste Ort auf der Insel, um einen Otter zu sehen. Setzen Sie sich für eine Weile hin und lassen Sie die Natur auf sich wirken.