45 – Hi–5 – Mirador de la Pena – Mirador de la Salmor

El Hierro

Den nördlichen Abschluss des El-Golfo-Tals bildet die Felsengruppe der Roques de Salmor. Der größte, der Roque Grande, ragt dabei 110 m aus dem Atlantischen Ozean. Aufgrund seiner isolierten Lage konnte dort die Rieseneidechse – Lagarto gigante – überleben. Immer die Felsengruppe im Blick wandern wir ein kurzes Stück entlang der Steilküste, um dann auf einem vergessenen Camino durch eine von Vulkankegeln geprägte Landschaft bis zum wohl eindrucksvollsten Mirador auf El Hierro aufzusteigen. Mitgestaltet wurde er vom bedeutendsten Künstler der Kanarischen Inseln, Cesar Manrique aus Lanzarote. Wir lernen die Insel von ihrer genussvollsten Seite kennen.
Zeit 02:30 Std.
Strecke 6,4 km
Aufstieg 382 m
Abstieg 376 m
Kondition 3
Technik 3
Erlebnis 4
Landschaft 4
Schwierigkeit Rot
Parkmöglichkeiten Parkmöglichkeiten vorhanden

Charakter

Mittelschwere Wanderung, die etwas Navigationsgeschick im weglosen Gelände erfordert; dies trifft aber nur auf den Abschnitt zwischen Wegpunkt 1 und Wegpunkt 2 zu. Art des Weges: 15 % weglos, 15 % Straße, 30 % Piste und 40 % Pfade. Zusatzausrüstung: keine. Einkehr: Im Mirador La Penia lässt sich fürstlich essen, die Preise sind dementsprechend angepasst. Beste Wanderzeit: ganzjährig. Variante: Möchte man die kleine Exkursion entlang der Steilküste zwischen Wegpunkt 1 und Wegpunkt 2 auslassen, so geht man auf dem Seitenstreifen der HI-5. Damit reduziert sich der Schwierigkeitsgrad der Wanderung auf einfach.

Start

Busverbindung: keine. Pkw-Anfahrt: Der Start der Wanderung liegt im Nordwesten der Insel, 11 km westlich von Valverde. Auf der HI-5 fährt man Richtung Frontera und direkt vor dem Tunnel befindet sich auf der rechten Straßenseite eine Parkbucht. Geokoordinaten: 27.819383 -17.985350.

Wegpunkt 1

Vom (01) Start und Ziel an der HI-5 (307 m) gehen wir an das obere Ende des Parkplatzes – also an die Stelle, wo er am weitesten vom Tunnel entfernt ist. Über einen Schutthaufen steigen wir nur einige Meter weglos zu den steil abfallenden Felsklippen ab, um dann zwischen diesen und einer Trockensteinmauer zu gehen. Vereinzelt aufgestellte Steinmännchen helfen bei der Orientierung. Wir passieren zwei Mauerdurchbrüche, bis wir oberhalb einer Schlucht angekommen sind. Es folgt die schwierigste Passage dieser Wanderung. Ein Steinmännchen markiert den Einstieg, ein weiteres den Abstieg bis in das Barranco. Unter Zuhilfenahme der Hände steigen wir auf einem sandigen Abschnitt wieder auf, um bei einem weiteren Steinmännchen den Hang nach links zu queren und dabei auf einem Stück von 5 m leicht bergab zu gehen.

Wegpunkt 2

Nach einem Felsen haben wir dann das Barranco gequert und gehen wieder direkt oberhalb der Steilküste. Immer wieder ergeben sich gigantische Tiefblicke, bis eine mächtige Schlucht das Weitergehen verhindert. An einem Steinmännchen orientieren wir uns nun in Richtung des Landesinneren. Nach 100 m gehen wir auf der Schotterpiste bis zur Straße vor und dann auf dem Seitenstreifen 430 m bergauf. An dieser (02) Schlüsselstelle (353 m) befinden wir uns 10 m vor dem betonierten Abfluss eines Barrancos. Schauen wir Richtung Landesinneres, so stehen wir vor der Felswand eines abgetragenen Hügels. Diese entstand beim Bau der Straße. Hier queren wir die Straße und gehen auf der Steinmauer, die das Barranco abgrenzt, Richtung Tunnel. Wir gelangen auf einen 90 cm breiten Pfad, der durch die Felswand des abgetragenen Hügels in einer Linkskehre auf seinen Bergrücken führt.

Wegpunkt 3

Ist der Camino auf dem ersten Abschnitt noch gut auszumachen, so ist der weitere Pfad unterhalb der Hänge der (03) Montana de Los Muertos (475 m) schwerer zu erkennen. Schlussendlich mündet er in eine Schotterpiste. Hier gibt es die Möglichkeit, rechts auf den Vulkan zu steigen – ein lohnender Ausblick, denn man schaut über viele Vulkankegel bis zum Meer. Wir gehen weitere 250 m bergauf und verlassen die Schotterpiste in einer Rechtskehre bei einer grünen Pforte. Weiter geht es nun auf dem geradeaus beginnenden Pfad.

Wegpunkt 4

Sobald die Asphaltstraße erreicht ist, gehen wir bei der nächsten Möglichkeit rechts, bei der folgenden Weggabelung halb links und bei dem hellblauen Haus halb rechts. Im weiteren Verlauf queren wir das Barranco mit dem grünen Geländer, um nach diesem links bergauf zu gehen. Nach kurzem steilen Aufstieg auf einer Straße geht es auf einem Camino hoch bis zur Anfahrtsstraße, die zum noch 600 m entfernten (04) Mirador de La Peña (657 m) führt. Es ergibt sich eine spektakuläre Aussicht auf das 15 km lange El-Golfo-Tal. Wir gehen zunächst auf dem Hinweg zurück, um dann hinter dem Verkehrsschild vor der Ortschaft Guarazoca links die betonierte Piste herunterzugehen. Diese liegt noch 20 m vor der Straße, auf der wir beim Aufstieg hochgekommen sind.

Wegpunkt 5

Wir verlieren schnell an Höhe und gehen im weiteren Verlauf zwischen zwei Vulkankegeln hindurch. Die Piste führt direkt auf ein Haus zu und wir gehen 50 m vor dem Haus – rechts entlang einer Mauer – direkt auf die Felsgruppe im Wasser zu. Wir kommen an einem gebauten Windschutz vorbei, passieren einen Mauerdurchbruch und sehen ein weiteres Steinmännchen. Von hier aus kann man halb links zu einem weiteren Steinmännchen vorgehen, wir erreichen den (05) Mirador de La Salmor (310 m). In den frühen Morgenstunden und zum Sonnenuntergang lässt sich besonders an dieser Stelle die Einzigkeit und Schönheit der Insel fotografisch ablichten. Für den weiteren Rückweg gehen wir wieder zu dem oberen Steinmännchen zurück, um dann links, auf den Überresten einer Piste, durch zwei weitere Steinmauern hindurchzugehen, bis unterhalb die Straße mit dem geparkten Pkw zu sehen ist.