Sehenswürdigkeiten auf El Hierro
Sehenswürdigkeit Natur – Lavakanäle
Vor gerade einmal 20.000 Jahren entstand die faszinierende Vulkanlandschaft zwischen El Pinar und La Restinga im Südwesten der Insel. Aufgrund der idealen Klimabedingungen ist sie bis heute sehr gut erhalten. Dort befinden sich Lavakanäle, Lavatunnel sowie viele kleine und große Vulkane, in deren Schlünde man tief hineinschauen kann. Von der nahe gelegenen 461 m hohen Montana de Julan ergibt sich atemberaubender 360°-Rundblick über die Vulkankegel am südlichsten Zipfel von El Hierro. | GPS-Koordinaten 27.666161 -17.993667 | siehe Wanderung 02* |
Die Marienfigur der Ermita Virgen de Los Reyes
Die von hohen weißen Mauern umgebene Ermita Virgen de Los Reyes mit ihrer ebenfalls weißen Marienfigur befindet sich auf der La-Dehesa-Hochebene. Die Heiligenfigur gelangte am 6. Januar 1546, exakt dem Tag der Heiligen Drei Könige auf die Insel. Nachdem das Bildnis mehrere Jahre in der Höhle Cueva del Caracol (nur unweit der heutigen Kapelle) verehrt wurde, errichtete man schließlich die Marienkapelle. Die erste Prozession wurde 1741 abgehalten, mit der Bitte, die Trockenperiode und Heuschreckenplage zu beenden. Seit 1745 wird die Heiligenfigur alle 4 Jahre auf der 28 km langen Prozession Bajada de la Virgen zur Kirche Iglesia de la Concepción nach Valverde geleitet. | GPS-Koordinaten 27.730121 -18.120668 | siehe Wanderungen 09* und 15* |
Monument des Nullmeridians
Seit der Entdeckung von El Hierro im Jahre 1402 glaubte man, dass in der Nähe des heutigen Leuchtturms von Orchilla der westlichste Punkt der bekannten Welt sei – also El Hierro am äußersten Rand der Erdscheibe liege. An dieser Stelle befindet sich heutzutage das Monument des Nullmeridians. Zum Ende des 18. Jahrhunderts wurde durch genaue Chronometer eine zuverlässige Längenbestimmung möglich. Die damalige Seemacht Großbritannien setzte sich dann 1883 mit der Festlegung des Nullmeridians in Greenwich durch. | GPS-Koordinaten 27.712210 -18.153377 | siehe Wikipedia | siehe Wanderung 10* |
Sehenswürdigkeit Natur – vegetationsarme Wüsten aus Lapilli
El Hierro ist vulkanischen Ursprungs und das erlebt der Besucher immer wieder hautnah. Besonders der Süden der Insel präsentiert eine unwirtliche Mondlandschaft aus vulkanischer Asche, Schlackenkegeln, Schloten sowie schwarzen, grauen, rotbraunen und ockergelben Felsen. In der baumfreien Zone unterhalb der Gipfel erstrecken sich dann großflächige und vegetationsarme Wüsten aus Lapilli, das sind 2–64 mm große Steinchen, die bei explosiven Vulkanausbrüchen zutage gefördert wurden. Diese bizarre, unwirtliche, schroffe und doch wunderschöne Landschaft übt einen besonderen Zauber auf den Betrachter aus. | GPS-Koordinaten 27.727748 -18.042755 | siehe Wanderung 11* |
Architektur – Mirador de La Peña
Das Gebäude des Miradors de La Peña ist ein architektonisches Juwel des spanischen Malers, Architekten, Bildhauers und Umweltschützers César Manrique, der hauptsächlich auf der Insel Lanzarote tätig war, aber auch verschiedene Projekte auf Nachbarinseln umsetzte. An einem wunderschönen Aussichtspunkt über das El-Golfo-Tal entstand ein Gebäude über mehrere Etagen mit großen Fensterfronten. Es zeichnet sich durch einen faszinierenden Blick über das El-Golfo-Tal sowie eine minimalistische Innenarchitektur und Raumausstattung aus. Im Inneren des Gebäudes verwöhnt das hauseigene Restaurant mit Köstlichkeiten der regionalen Küche, die allesamt mit frischen Produkten aus lokaler Produktion hergestellt werden, so zum Beispiel mit Ananas aus El Hierro oder frischem Fisch aus den Gewässern vor der Insel. Der Mirador wurde am 17. Juni 1989 eröffnet und bereits 2001 von der kanarischen Regierung in die Liste der historischen Monumente aufgenommen. | GPS-Koordinaten 27.806973 -17.980803 | siehe Wanderungen 45* und 48* |
Wasserarme Insel El Hierro Teil 1, Fuente de Azofa
Das üppige Grün der bewaldeten Gebiete von El Hierro führt den Betrachter schnell in die Irre, denn El Hierro war schon immer eine wasserarme Insel und immer wieder gab es Trockenzeiten, die letzte ereignete sich 1948. Die Bevölkerung von El Hierro hat es jedoch verstanden, sich an diese schwierigen Bedingungen anzupassen. Eine der wichtigsten Quellen befand sich im besonders trockenen Osten der Insel zwischen den Ortschaften Los Llanos und Isora. Ein gepflasterter Weg führt zur 729 m hoch gelegenen Fuente de Azofa. Die ursprüngliche Quelle befindet sich nicht unterhalb des großen Platzes, sondern auf der rechten Seite (mit Blick zum Meer). Dort führt ein Pfad zu einer halb offenen Höhle. Selbst nach einer langen Trockenphase versiegt die Quelle nicht. Um die Wasserabgabemenge pro Haushalt zu reglementieren, wurde peinlichst genau Buch geführt. | GPS-Koordinaten 27.748777 ‑17.941270 | siehe Wanderung 23* |
Wasserarme Insel El Hierro Teil 2, Nebelnetze
Noch vor 30 Jahren war die Wassergewinnung die größte Herausforderung auf El Hierro. Die im Wanderführer beschriebene Rundwanderung 41 führt in umgekehrter Richtung zum verkürzten Originalweg an unzähligen Wasserstellen, Wasserreservoirs und weiteren Wasserauffangmethoden vorbei. So baute man beispielsweise Nebelnetze gegen die Wasserknappheit, denn der durchschnittliche jährliche Niederschlag auf El Hierro beträgt gerade einmal 181 mm. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit der vorbeiziehenden Passatwolken entsteht jedoch starker Nebel, der in Netzen aufgefangen und nutzbar aufbereitet wird. Je nach Größe des Netzes lassen sich mit dieser Methode mehrere Liter Wasser sammeln. Außerdem wurden unterhalb der Bäume im Einflussbereich der Passatwolken aus Stein gemauerte Tränken erbaut, die das heruntertropfende Nass auffangen. | GPS-Koordinaten 27.789977 -17.943147 | siehe Wanderung 41* |
Wasserarme Insel El Hierro Teil 3, die Quelle von Mencáfete
Es gibt viele weitere Quellen auf El Hierro, aber die hier beschriebene liegt inmitten der üppigen Natur in einem Zauberwald. Durch die bestens erhaltenen Lorbeerwälder – ein 440 ha großes Naturschutzgebiet für Flora und Fauna, wahrlich ein Zauberwald – führt ein Wanderweg zum Brunnen des Lebens, an dem sich die Bewohner des Dorfes Sabinosa in der Vergangenheit mit Wasser versorgten. Nach längeren Regenfällen ergießt sich hier ein 20–25 m hoher Wasserfall. Beeindruckend ist vor allem die Ruhe an diesem Ort, nach langen Trockenperioden hört man nur das Geräusch von tropfendem Wasser – der Wasserfall führt dann kein Wasser mehr. Geht man auf dem gesicherten Weg weiter bergauf, so erreicht man zwei angelegte Wasserreservoirs. Sind diese gefüllt, so wird das überlaufende Wasser zu einem riesigen Reservoir weitergeleitet, welches man über einen etwas rutschigen Treppenweg erreicht. Auch befinden sich am Wegesrand aus Stein gemeißelte Wassertröge. Vergleicht man diese verborgene Welt mit ihrer üppig grünen Vegetation mit dem wüstenähnlichen Klima von La Restinga, das nur 6,5 km Luftlinie entfernt liegt, so kann man diesen Kontrast kaum verarbeiten. | GPS-Koordinaten 27.736033 -18.080733 | siehe Wanderung 18* |
Wasserarme Insel El Hierro Teil 4, die Lösung
In den Chroniken der Insel steht für das 15. Jahrhundert geschrieben: „So hat die Insel keinerlei Süßwasser, es sei denn aus den Zisternen und Gruben mit Regenwasser, an denen das Vieh getränkt wird.“ Erst in den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde das ewige Drama der Trinkwasserversorgung auf El Hierro gelöst. Man trieb einen 1 km langen Stollen in den Berg und gelangte so an die Grundwasservorkommen unterhalb der Nisdafe-Meseta-Hochebene. Durch den Bau des Pozo de Los Padrones (die Brunnen von El Hierro) können nun 8 l/s gefördert werden. Jeder Einwohner, natürlich auch Besucher und Urlauber, kann dort köstliches Quellwasser zapfen, und das kostenlos – einmalig auf den Kanarischen Inseln. | GPS-Koordinaten 27.785221 -17.994659 | siehe Wanderung 33* |
Vulkanbäume – viele Fragen, wenige Antworten
Ja, eigentlich ist es nur ein Loch im Boden und außerdem ist es auch nur sehr schwer zu finden. Also warum diese Exkursion? Die Fundstellen befinden sich nördlich von San Andrés, auf der zentralen Hochebene gelegen, westlich unterhalb des 1.176 m hohen Vulkans Montaña del Jablito. Wir suchen nach 80–100 cm großen runden Löchern im Boden, diese befinden sich 3–4 m und 10–15 m links neben der Piste. Der Vulkan steht auf der rechten Seite, wir sind von San Andrés gekommen. Obwohl an dieser Stelle kein Zaun vorhanden ist, betritt man ein Privatgrundstück, das jederzeit verlassen werden muss, wenn der Eigentümer darauf hinweist. Vor ca. 2.500 Jahren ereignete sich ein kleiner Vulkanausbruch, bei dem Lava um die dort stehenden Bäume herumfloss. Der Lavastrom erstarrte, noch bevor die Bäume vollständig verbrannten. Die Bäume gibt es schon lange nicht mehr. Was blieb, sind die 80–100 cm großen kreisrunden Löcher. Beim genaueren Betrachten ist sogar noch der Abdruck der Rinde zu erkennen – wie ich meine, eine geologische Sehenswürdigkeit. | GPS-Koordinaten 27.774546 ‑17.955058 | siehe Wanderung 30* |
La Albarrada – eines der ältesten Dörfer auf El Hierro
Die meisten Besucher von El Hierro fahren zum heiligen Baum Garoé oder zur Kapelle Virgen de Los Reyes. Nur wenige besuchen die versteckt unter Eukalyptusbäumen gelegenen Ruinen von La Albarrada. In den Chroniken der Insel taucht der Name das erste Mal im 16. Jahrhundert auf. Weitere Einträge folgen im 18. Jahrhundert. Sie beschreiben die sogenannten Apañadas, die auch auf den übrigen Kanarischen Inseln stattfinden. Es handelt sich dabei um ein Zusammentreffen der Hirten, um das halbwilde Vieh zu den sogenannten Gambuesas – das sind abgegrenzte Weidegebiete – zu treiben und dort jedes Tier an den Ohren und im Gesicht zu kennzeichnen. Im Jahr 1860 – zu dieser Zeit hatte die Insel eine Gesamtbevölkerung von 5.026 Einwohnern – wird La Albarrada als ein Weiler beschrieben, der aus zehn Gebäuden bestand, von denen nur eines dauerhaft bewohnt war. Im 19. Jahrhundert erscheint dann La Albarrada nicht mehr in den Chroniken. Was geschah? 1957 schrieb José Padrón Machín, Chronist der Insel El Hierro, dass 1890 ca. 30 Menschen in diesem Dorf zusammenlebten. Durch die zunehmende Entvölkerung blieb nur Pedro Padrón übrig, dessen Haus in Brand gesteckt wurde, womit seine Existenzgrundlage zerstört war. Er verließ das Dorf. Die verbliebenen strohbedeckten Häuser holte sich schnell die Natur wieder. | GPS-Koordinaten 27.780354 ‑17.946732 | siehe Wanderung 30* |
Sehenswürdigkeit – einst das kleinste Hotel der Welt
Das Hotel Punta Grande liegt spektakulär auf einer Klippe mit einem fantastischen Ausblick auf den Atlantischen Ozean und das El-Golfo-Tal. Das Gebäude, in dem sich heutzutage das Hotel befindet, wurde 1830 erbaut und mauserte sich schon bald zum Handelszentrum im El-Golfo-Tal. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Kran zur Entladung von Versorgungsschiffen ergänzt. 1975 wurde es komplett renoviert, unter anderem wurden Maßnahmen zur Wahrung der Sicherheit bei Stürmen durchgeführt. 1984 ging das Hotel als kleinstes Hotel der Welt ins Guinnessbuch der Rekorde ein, 2019 wurde es von der kanarischen Regierung zu einer Sehenswürdigkeit von kulturellem Interesse erklärt. Das Hotel besitzt 4 Zimmer und 6 Bungalows, die alle freundlich und individuell eingerichtet sind. Der Gast blickt von den Zimmern direkt auf den Atlantischen Ozean, die ionen- und jodhaltige Ozeanluft ist im Preis inbegriffen. Restaurants befinden sich in unmittelbarer Nähe, Geschäfte im 2 km entfernten Ort Tigaday. Das Naturschwimmbad von La Maceta ist ca. 10 Autominuten entfernt. | Webseite Hotel | GPS-Koordinaten 27.797136 -17.992084 | siehe Wanderung 32* |
Sehenswürdigkeit Flora – die älteste Kiefer von El Hierro
Die älteste Kiefer von El Hierro befindet sich südlich des Höhenbergzugs auf 1.188 m Höhe. Aufgrund des langsamen Wachstums in dieser Region und eines unteren Stammdurchmessers von 2–3 m wird ihr Alter auf 400–600 Jahre geschätzt; ein wahres Juwel mit ihren tentakelartigen und mächtigen Ästen. | GPS-Koordinaten 27.720383 -18.018017 | siehe Wanderung 11* |
Sehenswürdigkeit Flora – die größte Gesellschaft von Kanarenwolfsmilch
Aufgrund der seltenen Niederschläge, verbunden mit einer extrem hohen Sonneneinstrahlung, findet man in den küstennahen Regionen von El Hierro eine karge Vegetationsdecke ohne dichten Baumbestand. Aber dafür gibt es zahlreiche endemische Pflanzen. Die Kanarenwolfsmilch aus der Familie der Wolfsmilchgewächse ist ein solches Beispiel und kommt auf allen Kanarischen Inseln vor. In der Sukkulentenbuschzone wächst sie in Höhenlagen zwischen 50 und ca. 1.000 m und bildet dort häufig größere Bestände. Die größte Gesellschaft dieser Pflanze auf El Hierro befindet sich im Nordosten der Insel und ist nur zu Fuß erreichbar. Die Kanarenwolfsmilch, deren Milchsaft stark giftig ist, kann bis zu 3 m in die Höhe wachsen und auch mehrere Meter in die Breite. Dabei kann jede Pflanze bis zu 100 dicke und blattlose Triebe entwickeln. Durch diese Triebe können Euphorbien relativ lange trockene Zeiten überdauern. | GPS-Koordinaten 27.840050 -17.907170 | siehe Wanderung 50* |
Sehenswürdigkeit Flora – der Kanarische-Drachenbaum (kurz Drago)
Von dem fremdartig anmutenden Drachenbaum gibt es verstreut über die Insel nur wenige Exemplare. Der älteste befindet sich bei der Casa Gran Drago oberhalb der Ortschaft Erse im Nordwesten der Insel. | GPS-Koordinaten 27.808111 -17.964252 | Auf Teneriffa steht ein noch älteres Prachtexemplar, sein Alter wird auf 600 Jahre geschätzt. Abhängig von der jeweiligen Gattung werden die schwertförmigen Blätter 50–60 cm lang. Der Drachenbaum kann eine Höhe von bis zu 20 m erreichen und gehört zur Pflanzengattung der Spargelgewächse. Den Altkanariern war der Drachenbaum heilig und nebenbei ein wichtiger Handelsgegenstand. Das Drachenblut, eine hochgeschätzte Medizin im Mittelalter – besonders hervorzuheben seine Fähigkeit, Stichwunden schnell zu verheilen –, wurde auch zur Zubereitung von Heiltränken und Salben verwendet. Das nachfolgende Foto ist in Tiñor entstanden, dort führt die Wanderung 36 vorbei. | GPS-Koordinaten 27.788107 -17.933607 | siehe Wanderungen 36* und 48* |
Sehenswürdigkeit Flora – der Mocanbaum: ein ganz besonderer Endemit
Dieser immergrüne Baum ist in der Regel klein, erreicht eine Höhe von nicht mehr als 4 m und ist etwas gedrungen. In Ausnahmefällen kann er bis zu 10 m hoch werden. Hier, an den geschützten und windstillen Hängen des Caminos Jamina auf El Hierro, wird er sogar sagenhafte 12–15 m hoch. Der Mocanbaum (Visnea mocanera) mit seinen Korkleisten an jungen Ästen gehört zur Pflanzenfamilie der Pentaphylacaceae aus der Ordnung der Heidekrautarten. Die Blätter haben entweder einen ganzen oder einen gezackten Rand, der nicht sehr offensichtlich ist. Zu Beginn des Jahres erscheinen die üppigen Blüten allein oder in kleinen Gruppen und hängen wie kleine Glöckchen am Baum. Diese aromatischen Blüten sind doppelgeschlechtig, mit zahlreichen Staubblättern und 5 cremeweißen Blütenblättern. Die essbare Frucht ist eine fleischige 1–1,5 cm messende Kapsel, die sich im reifen Zustand öffnet und sich von grünlich zu rötlich und schließlich zu dunkelviolett verfärbt. Wer Probleme mit der Bestimmung hat: Im unteren Wegabschnitt sind die prächtigsten Exemplare unübersehbar mit Holzschildern versehen: Mocán de Los Cochinos und Mocán de la Sombra. Die größten Vorkommen befinden sich auf Madeira und den Kanarischen Inseln. | GPS-Koordinaten 27.752767 -17.991433 | siehe Wanderung 26* |
Sehenswürdigkeit Flora – El Sabinar: Zedernwacholderbäume
Die mystisch anmutenden Windflüchter Zedernwacholderbäume auf der La-Dahesa-Hochebene sind die berühmtesten Bäume auf der Insel El Hierro. Die kräftig wehenden Passatwinde haben ihr Geäst künstlerisch bis auf den Boden gebogen – ein Naturschauspiel der Extraklasse. Die breite und buschige Strauchform erreicht Wuchshöhen zwischen 3 und 5 m. Diese Bäume wachsen auf El Hierro zwischen 400 und 700 m Höhe und werden bis zu 1.000 Jahre alt. Ihre Rinde ist graubraun bis rotbraun gefärbt. Die verbliebenen Reste eines ehemals ausgedehnten Sabinarawaldes stehen heute unter Naturschutz. Das Gewächs übersteht längere Dürreperioden, da es beständig von Nebel und Wolkenfetzen umströmt wird, die Feuchtigkeit liefern. Der Wacholder ist zwittrig und die weiblichen Pflanzen bekommen die typischen Wacholderbeeren. Vorsicht in der Küche: Es gibt auch giftige Wacholderarten! | GPS-Koordinaten 27.748976 -18.127094 | siehe Wanderungen 15* und 25* |
Der Parador auf El Hierro: eine Traumunterkunft
Der Parador El Hierro ist die luxuriöseste Unterkunft von El Hierro und befindet sich direkt am Meer und am Fuße von bis zu 1.000 m hohen Bergen. Das abgelegene Hotel verfügt über eine wunderschöne Aussicht auf den Atlantischen Ozean, der Blick in den Sonnenaufgang ist einfach fantastisch. Das klimatisierte Hotel bietet 45 Doppelzimmer, die elegant im Stil der Kolonialzeit eingerichtet sind, WiFi in den öffentlichen Bereichen und eine Rezeption, die 24 Stunden geöffnet ist. Ein perfekter Ort zum Entspannen! | Las Playas 15, 38910 Villa de Valverde | +34922558036 | Webseite | GPS-Pkw 27.717220 -17.958623 | GPS-Koordinaten 27.717232 -17.958626 | siehe Wanderungen 13* und 31* |
Quesadillas: eine Delikatesse aus El Hierro
Die Hauptstadt von El Hierro wird von den Herrenos, den Einwohnern El Hierros, oft nur La Villa (die Stadt) genannt. Sie liegt auf 600 m Höhe, ist oft in Nebelschwaden der Passatwolken gehüllt und hat keinen Zugang zum Meer. Hier produziert das Familienunternehmen von Adrian Guterierrez seit 1982 kleine, süßlich schmeckende Käsetorten, die sogenannten Quesadillas – eine besondere herrenische Spezialität, die auf jeden Fall probiert werden sollte. Leider kann man die Backstube nicht besichtigen.
Nach der Eruption des Unterwasservulkans Eldiscreto kreierte die kleine Backstube eine neue Delikatesse: Die Restingolitas; das ist geologisch betrachtet braun-weißes Sedimentgestein, welches nach dem Ausbruch bis zur Meeresoberfläche aufschwamm. Dieses Auswurfmaterial haben die Konditoren in Farbe und Form nachempfunden. Nachfolgend befindet sich ein Foto der Köstlichkeit. All diese Besonderheiten werden auch auf die anderen Kanarischen Inseln exportiert und sind auf den Märkten erhältlich. | GPS-Koordinaten 27.809653 -17.914151 | siehe Wanderung 39* |
Das Kreuz La Cruz de Los Humilladeros
Der Ort, an dem das Kreuz von Los Humilladeros steht, hat einen sehr hohen Stellenwert für die Region, denn er ist der erste Stopp auf der 28 km langen Prozession Bajada de la Virgen von der Kapelle Ermita Virgen de Los Reyes zur Kirche Iglesia de la Concepción in Valverde. An dieser Stelle können sich Tänzer und Wanderer erholen. Dieses Kreuz sowie auch alle Wallfahrtskapellen auf El Hierro sind Ausgangspunkte für wichtige Wege. Aus Dankbarkeit für seine Spontanheilung wurde das Kreuz von einem Reisenden aus Amerika errichtet. | GPS-Koordinaten 27.727299 -18.024710 | siehe Wanderung 42* |
La Dehesa: gemeinschaftlich genutztes Weideland
Die Hochebene von La Dehesa gehört zur Gemeinde Frontera und ist völlig unbewohnt. Sie befindet sich im äußersten Nordwesten der Insel El Hierro, zwischen dem El-Golfo-Tal im Osten und den steil abfallenden Berghängen von El Julan im Westen. Zu den schönsten Sehenswürdigkeiten gehören die außergewöhnlichen Zedernwacholderbäume, die Kapelle Ermita Virgen de Los Reyes und der Mirador de Bascos. Aber das heute gemeinschaftlich genutzte Weide- und Ackerland gehörte nicht immer den Bauern auf El Hierro. Erst im 18. Jahrhundert trat der Graf von La Gomera, der damalige Herr der Insel, jene Ländereien an die Hirten ab, auch wenn diese ihre Tiere schon immer dort hatten weiden lassen. Wie eh und je treiben heutzutage die Bewohner der nächstgelegenen Orte Sabinosa und El Pinar ihre Schafe und Ziegen zum Weiden auf die Dehesa-Hochebene. Dort bleiben sie im Winter und Frühling. Wenn dann im Sommer die verdorrte Vegetation nicht mehr genügend Nahrung für die Tiere liefert, werden sie wieder in die Dörfer getrieben. | GPS-Koordinaten 27.743691 -18.131636 | siehe Wanderungen 15* und 25* |
Bauerndenkmal: Monumento al Campesino
Im geografischen Zentrum der Insel, in den Hochlagen unterhalb des höchsten Berges, steht auf einer Lichtung das Denkmal Monumento al Campesino – im volkstümlichen Sprachgebrauch auch als El Arado bekannt. Der Arado steht stellvertretend für den harten Kampf der Bauern ums Überleben, die Hoffnung auf bessere Zeiten und die Hoffnung auf Demokratie. Ein Jahr nachdem der spanische Diktator Francisco Franco Bahamonde verstorben war, wurde diese Skulptur – ein 16 m langer, aus Eisen geschmiedeter Pflug – nahe dem Kreuz Cruz de Los Humilladeros (Cruz de Los Reyes) an der Landesstraße HI-45 aufgestellt. Der kanarische Künstler Tony Gallardo schuf das Monument im Jahre 1976. Da dieses Kunstwerk inzwischen doch sehr in die Jahre gekommen ist, wird seit 2019 über eine Restaurierung nachgedacht. Dabei geht es nicht um die Sanierung eines Denkmals, sondern um die Bewahrung der Erinnerung an den harten Kampf der Bauern auf der Insel El Hierro. Ein ähnliches Denkmal befindet sich auf der Insel Lanzarote, das Bauerndenkmal „Fruchtbarkeit“ von César Manrique. Es trägt den Namen Monumento al Campesino und wurde zu Ehren der geplagten Landarbeiter auf Lanzarote errichtet. | GPS-Koordinaten 27.727996 -18.026171 | siehe Wanderung 42* |
Sehenswürdigkeit – Markttag in La Frontera
Seit 2004 gibt es jeden Sonntag einen Markt in La Frontera, 2011 wurde sogar eine Markthalle errichtet. Diese liegt an der Plaza Benito Padron in La Frontera, inmitten des El-Golfo-Tals, und besticht durch ein großes Zusatzangebot, das zu den besten unter vergleichbaren Markthallen der Kanarischen Inseln gehört – und das, obwohl El Hierro die kleinste der sieben Inseln ist. Auch kann man lokales Handwerk und Agrarprodukte in bester Qualität erwerben. Tipp: Besuchen Sie die beiden Deutschen Heidrun und Jörg, an ihrem Stand gibt es Vollkornbrote und Aloe-Vera-Produkte. | GPS-Koordinaten 27.751410 -18.013192 | siehe Wanderungen 24*, 26* und 31* |
Der Lavakanal und die Lavablase von Guina
Die Vulkanhöhle befindet sich im El-Golfo-Tal und wurde durch Zufall 1994 bei Bauarbeiten für die Auffangstation der Rieseneidechse entdeckt. Sie besteht aus einem Lavakanal und einer Lavablase. Solch ein Kanal entsteht dadurch, dass die Ränder des Lavastroms schneller abkühlen und das Gestein sich verfestigt, während in der Mitte des Lavastroms weiterhin flüssiges Material fließt. Dieser Kanal misst ca. 2 m im Durchmesser. Bei gleichbleibender Flussgeschwindigkeit kann sich über der Oberfläche eines Lavakanals eine Decke aus abgekühltem Gestein bilden und dadurch ein Lavatunnel entstehen. Durch einen solchen kann man bei der kleinen Exkursion laufen. Am Ende des Lavatunnels befindet sich die Lavablase. Da das austretende Gas nicht an die Umgebung abgegeben werden konnte, bildete sich auch eine riesige Vulkanblase, zu sehen am Ende des Rundganges. Da aber bei den Bauarbeiten die Höhlendecke beschädigt wurde, fallen nun Licht und Regen in die Höhle, ideale Bedingungen für Pflanzenwachstum. 2014 wurde die Höhle für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. | Ecomuseo de Guinea | Carretera General Las Puntas, 38911 Frontera | +35922555056 | mit dem Pasaporte El Hierro vergünstigt | Öffnungszeiten täglich 9:00–14:00 und 17:00–20:00 | GPS-Koordinaten 27.774162 -17.998357 | siehe Wanderung 34* |
Das größte Brandungstor von El Hierro: Arco de La Tosca
Wie alles auf El Hierro entstand das Arco de La Tosca infolge von seismischer Aktivität. Bei diesem Brandungstor aus Basalt handelt es sich um die Überreste eines größtenteils eingestürzten Lavatunnels, der durch die Erosion der Brandung kontinuierlich abgetragen wird. Ganz einmalig lässt er sich im Erdschattenlicht fotografieren, es bleiben die weichen Pastelltöne des Lichts. | GPS-Koordinaten 27.765868 ‑18.139809 | siehe Wanderung 28* |
Die Natur präsentiert: Roque de la Bonanza
In der Bucht von Las Playas erhebt sich der Roque de la Bonanza aus dem Meer, eine Felsnadel, die 200 m vom Meeresboden aufragt und ca. 15 m aus dem Wasser herausschaut. Dies ist eines der beliebtesten Motive für Erinnerungsfotos, Ansichtskarten und Reiseführer. Der Roque de la Bonanza gehört zu den Wahrzeichen der Insel und ist wegen seiner interessanten Form und einzigartigen Schönheit eines der meistfotografierten Objekte. Mit genügend Fantasie erkennt der Betrachter einen Bären, der mit einem Löwen kämpft. | GPS-Koordinaten 27.729243 -17.941351 |
Die Natur präsentiert: Basaltsäulen
Basalt ist dunkelgrau bis schwarz und das weltweit häufigste Vulkangestein, so auch auf El Hierro. Bei seiner Abkühlung kann Basalt wunderschöne Basaltsäulen bilden. Heutzutage ragen diese an den Küsten der Insel wie heldenhafte Festungen aus dem Meer. Die Kraft des Atlantischen Ozeans reibt täglich und gnadenlos an ihnen, sie sind konstant der Erosion ausgesetzt. Besonders schöne Exemplare befinden sich bei einer der TOP-Sehenswürdigkeiten auf El Hierro, der einmaligen Badegelegenheit Charco Azul. | GPS-Koordinaten 27.761288 -18.038890 | siehe Wanderung 24* |
Sehenswürdigkeit – die Natur präsentiert
Ein weiteres Brandungstor, das Arco de Las Salinas, befindet sich im Norden der Insel und ist bequem mit dem Pkw zu erreichen. | GPS-Koordinaten 27.848646 ‑17.922680 | siehe Wanderung 50 | Eine geologische Sehenswürdigkeit ist eine Lavamauer kurz vor dem Mirador de Jinama. Diese entsteht, wenn Magma in einer Vulkanspalte aufsteigt. Häufig erodiert das umliegende Material schneller als die Füllung und der Dike erhebt sich aus der umliegenden Ebene – so hier am Wegesrand geschehen. | GPS-Koordinaten 27.762209 -17.981320 | siehe Wanderung 26 | Da es nur wenig Baumaterial auf der Insel El Hierro gibt, ist es naheliegend, das zu nehmen, was die Natur bereitstellt. So sind die Mauern eines kleinen Hauses mit Vulkangestein gebaut worden. | GPS-Koordinaten 27.829817 -17.912200 | siehe Wanderung 50 | Die Geburtsstunde von El Hierro basiert auf drei chronologisch aufeinanderfolgenden Eruptionsphasen. Während der zweiten Entstehungsphase entstanden die Roques de Salmor, gelegen im Nordwesten der Insel. | GPS-Koordinaten 27.821090 -17.990665 | siehe Wanderung 45 |
El Bailadero de Las Brujas: Hexentreffpunkt
Dieser von Legenden umrankte Ort befindet sich an der Landesstraße HI‑1, unweit des Miradors Hoya de Fileba. In Überlieferungen wird berichtet, dass die sogenannten Hexen von Las Brujas auf den Höhen des Berges des Nachts um ein Lagerfeuer tanzten – daher der Name El Bailadero. Auch berichtete man, dass die Hexen an die Küste kamen, um dort nackt zu baden. Mit dem aufkommenden Volksglauben der Vampire in Europa spielte auch diese Mythologie der blutsaugenden Nachtgestalten eine wichtige Rolle, so war es auf allen Kanarischen Inseln. Es wurde von Hexenvampiren gesprochen, die das Blut von Neugeborenen saugten, während diese friedlich im Kinderwagen schliefen. Wanderer und Besucher sollten in dieser Region nicht unnötig lang verweilen! | GPS-Koordinaten 27.738724 -17.992125 | siehe Wanderung 17* |
Flughafen von El Hierro: klein, aber sehr fein
Wo kann man schon ohne Geruchs- oder Lärmbelästigung entlang eines Flughafens wandern? Auf El Hierro ist es möglich, denn die wenigen ankommenden Flugzeuge wecken eher Interesse. Es passiert etwas! Sie können zwar nicht den persönlichen Ruhepuls zu Höhen aufschwingen, aber die Landung und besonders der Start einer ATR-72, einer Turbopropmaschine, durchbrechen schon die Ruhe der Insel – das aber auch nur, wenn nicht gerade ein sehr starker Passatwind weht und die Schallausbreitung dadurch stark gedämpft wird. Es geht aber auch anders: Wird die Verehrung des Marienbildnisses der Virgen de Los Reyes gefeiert, so setzt die lokale Fluggesellschaft Binter zahlreiche Sonderflüge ein. | GPS-Koordinaten 27.814511 -17.885347 | siehe Wanderung 38* |
Thermalbad Pozo de La Salud: Altes neu entdeckt
In den letzten Jahrhunderten litt die Bevölkerung von El Hierro immer wieder an Dürren und Wasserknappheit. Zur Trinkwassergewinnung bohrte man Anfang des 17. Jahrhunderts einen Brunnen, nahe dem heutigen Hotel Balneario Pozo la Salud, unweit des Ortes Sabinosa. Aber der Salzgehalt des gewonnenen Wassers war so hoch, dass es zunächst nur an die Viecher als Tränkewasser weitergegeben wurde. Da aber immer wieder Menschen von diesem Brunnen tranken und sie danach besserer Gesundheit waren, sprach man dem gerade noch trinkbaren Wasser eine heilende Wirkung zu. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde es sogar bis nach Kuba oder Puerto Rico exportiert. In den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts entstand dann in unmittelbarer Nähe des Brunnes das Hotel Balneario Pozo la Salud. Warum das Wasser heilend wirkt, wurde jedoch bis heute nicht vollständig geklärt. Trotzdem erklärte die spanische Regierung das Brunnenwasser offiziell zum Heilwasser. Da der Brunnen verschlossen ist, kann man sich Mineralwasser in der Hotelbar abfüllen lassen. Nun, es schmeckt schon sehr salzig! Aber was man nicht alles so für seine Gesundheit tut. | GPS-Koordinaten 27.756470 -18.103878 | siehe Wanderung 28* |
Der mysteriöse Tunnel: ein verlassener Ort
An der nordwestlichen Küste von El Hierro führt die Landesstraße HI-500 am Thermalbad Pozo de La Salud vorbei und weiter bis zum Brandungstor Arco de La Tosca, das aber nicht von der Straße aus einsehbar ist. Auf der linken Straßenseite erhebt sich ein Berg mit markantem ockergelben Gestein. Aus der Entfernung sind an dessen Sockel Bergbauloren und eine Zugmaschine zu erkennen, zu denen man aber nur über steil bergauf führendes und rutschiges Gelände gelangt. An diesem mysteriösen Ort befinden sich arg verrostete Gerätschaften sowie ein verschlossener Tunnel, den man nicht betreten darf. Was ist hier passiert? Wofür war dieser Tunnel dar? Viele Fragen, wenige Antworten. Der Tunnel soll ca. 2,5 km in den Berg führen. Angeblich sollte er genutzt werden, um von geplanten Feldern an der Nordwestküste die geernteten Früchte abzutransportieren. Genaues weiß der Autor nicht, trotz intensiver Recherche. In keiner Karte ist verzeichnet, was hier einst war, oder hätte werden sollen; aber ein sehr spannender verlassener Ort wie ich meine. | GPS-Koordinaten 27.759635 -18.141314 | siehe Wanderung 28* |